Polemiken müssen sein, zumal in der Zeitung, die ja ihren Lesern Unterhaltung schuldet. Wenn da zwei sich streiten, freuen sich Tausende. Polemiken zwischen Schriftstellern sind besonders erquickend, weil sie mit besonderer Bosheit geführt werden.
Ruhm bedeutet vor allem, daß man im richtigen Augenblick stirbt.
Meine Bildung besteht zum größten Teil aus Lücken.
Ich beherrsche die deutsche Sprache, aber sie gehorcht nicht immer.
Die literarische Polemik - fünfundneunzig Prozent aller solcher Händel sind persönlicher Natur, die übrigen fünf hingegen sind es auch.
Weibliche Fürsorge hat etwas Erschreckendes: heute geht sie ans Hemd, morgen an die Haut, übermorgen unter die Haut.
Roulettespieler sind in zwei Kategorien einzuteilen. Die einen spielen zum Vergnügen, die anderen, weil sie das Geld brauchen. Zwangsläufig geht irgendwann die erste Kategorie in die zweite Kategorie über.
Du weißt, daß Freundschaft keine Nutz-, sondern eine Zierpflanze ist.
Es ist sehr schwierig, Menschen hinters Licht zu führen, sobald es ihnen aufgegangen ist.
Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.
Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.
Gewohnheiten = Die Fingerabdrücke des Charakters.
Interviewpartner = Ein Fremdenführer durch uns selbst.
Das Gute an der Senilität ist, daß sie einen selbst hindert, sie zu bemerken.
Der Deckel eines Buches unterscheidet sich vom Deckel eines Sarges manchmal nur dadurch, daß man ihn gelegentlich aufschlägt.
Für die meisten Menschen ist das Leben wie schlechtes Wetter; sie treten unter und warten, bis es vorüber ist.
In den meisten Bühnenstücken fußt der Dialog auf der falschen Annahme, daß die Menschen einander ausreden lassen. Wo gibt es das im Leben?
Schade, daß die meisten sofort aufhören zu rudern, wenn sie ans Ruder gekommen sind.
Die Presse hat auch die Aufgabe, das Gras zu mähen, das über etwas zu wachsen droht.