Elias Canetti Zitate

Das Furchtbarste so sagen, daß es nicht mehr furchtbar ist, daß es Hoffnung gibt, weil es gesagt ist.

Ich habe es satt, die Menschen zu durchschauen. Es ist so leicht, und es führt zu nichts.

Erfolg hört nur auf Applaus. Für alles andere ist er taub.

Wie oft muß man sagen, was man ist, bis man es wirklich wird?

Manche Sätze geben ihr Gift erst nach Jahren her.

Es gibt keine größere Illusion als die Meinung, Sprache sei ein Mittel der Kommunikation zwischen Menschen.

Das Gefährlichste an der Technik ist, daß sie ablenkt von dem, was den Menschen wirklich ausmacht, von dem, was er wirklich braucht.

Man mag drei- oder viertausend Menschen gekannt haben, man spricht aber immer nur von sechs oder sieben.

Sehr schwer ist es, nicht mehr zu sagen, als man sagen will.

Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.

Glaube keinem, der immer die Wahrheit spricht.

Die Tage werden unterschieden, aber die Nacht hat einen einzigen Namen.

Alles was man vergessen hat, schreit im Traum um Hilfe.

Es mag nicht immer wichtig sein, was man täglich denkt. Aber ungeheuer wichtig ist, was man täglich nicht gedacht hat.

Er legt Sätze wie Eier, aber er vergißt, sie zu bebrüten.

Die Vorstellung, dass einem das Leben geschenkt worden ist, erscheint mir ungeheuerlich.

Der Beweis ist das Erb-Unglück des Denkens.

Es gibt keinen starken Wunsch, für den man nicht zahlen muß. Doch sein höchster Preis ist, daß er in Erfüllung geht.

Wenn die Menschen vom Leben und Treiben in ihnen auch nur die leistete und unverbindlichste Ahnung hätten, würden sie vor vielen Worten und Redensarten zurückschaudern wie vor Gift.

Es ist wichtig, alle großen Gedanken wiederzusagen, ohne zu wissen, daß sie schon gesagt worden sind.

Das Vielsinnige des Lesens: Die Buchstaben sind wie Ameisen und haben ihren eigenen geheimen Staat.

Prinzip der Kunst: mehr wiederfinden als verlorengegangen ist.

In einer wirklich schönen Stadt läßt sich auf die Dauer nicht leben - sie nimmt einem die Sehnsucht.

Warum sind nicht mehr Leute aus Trotz gut?

Das Schwerste: immer wieder entdecken, was man ohnehin weiß.