Karl Kraus Zitate

In keiner Sprache kann man sich so schwer verständigen wie in der Sprache.

Es kommt nicht bloß auf das Äußere einer Frau an. Auch die Dessous sind wichtig.

Man glaubt gar nicht, wie schwer es oft ist, eine Tat in einen Gedanken umzusetzen.

Eine Satire, die der Zensor versteht, wird mit Recht verboten...!

In der deutschen Bildung nimmt den ersten Platz die Bescheidwissenschaft ein.

Der Schwache zweifelt vor der Entscheidung; der Starke danach.

Man lebt nicht einmal einmal.

Gedanken sind zollfrei, aber man hat doch Scherereien.

Kunst ist etwas, was so klar ist, daß es niemand versteht.

Der Ausdruck sitze dem Gedanken nicht wie angenommen, sondern wie angegossen.

Der Ästhet ist der rechte Realpolitiker im Reich der Schönheit.

Wenn die Eltern schon alles aufgebaut haben, bleibt den Söhnen und Töchtern nur noch das Einreißen.

Am unverständlichsten reden die Leute daher, denen die Sprache zu nichts anderem dient, als sich verständlich zu machen.

In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.

Ein Paradoxon entsteht, wenn eine frühreife Erkenntnis mit dem Unsinn ihrer Zeit zusammenprallt.

Es gibt Menschen, die heiser werden, wenn sie ununterbrochen acht Tage lang mit keinem ein Wort gesprochen haben.

Gute Ansichten sind wertlos. Es kommt darauf an, wer sie hat.

Keine Grenze verlockt mehr zum Schmuggeln als die Altersgrenze.

Vervielfältigung ist insofern ein Fortschritt, als sie die Verbreitung des Einfältigen ermöglicht.

Der Skandal fängt an, wenn die Polizei ihm ein Ende bereitet.

In Deutschland bilden zwei einen Verein. Stirbt der eine, so erhebt sich der andere zum Zeichen der Trauer von seinem Platze.

Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können - das macht den Journalisten.

Weil ich den Gedanken beim Wort nehme, kommt er.

Das ist das wahre Wunder der Technik, daß sie das, wofür sie entschädigt, auch ehrlich kaputt macht.