Beliebheit (1 Woche) Beliebheit (1 Monat) Beliebheit (1 Jahr)
Es ist ja doch nun einmal nicht anders: Die meisten Menschen leben mehr nach der Mode als nach der Vernunft.
Die Natur hat die Menschen durch die Brust verbunden, und die Professores hätten sie gerne mit dem Kopf zusammen.
Ein sicheres Zeichen von einem guten Buch ist, wenn es einem immer besser gefällt, je älter man wird.
Mir tut allemal weh, wenn ein Mann von Talent stirbt, denn die Welt hat dergleichen nötiger als der Himmel.
Unsere Theologen wollen mit Gewalt aus der Bibel ein Buch machen, worin kein Menschenverstand ist.
Ich fürchte, unsere allzu sorgfältige Erziehung liefert uns Zwergobst.
Vom Wahrsagen lässt sich wohl leben, aber nicht vom Wahrheit sagen.
Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen.
Meine Sprache ist allzeit simpel, enge und plan. Wenn man einen Ochsen schlachten will, so schlägt man ihm gerade vor den Kopf.
Er bewegte sich so langsam als wie ein Stunden-Zeiger unter einem Haufen von Sekunden-Zeigern.
Um sicher Recht zu tun, braucht man sehr wenig vom Recht zu wissen. Allein um sicher Unrecht zu tun, muss man die Rechte studiert haben.
Mir ist wenig am Lob der Leute gelegen. Ihr Neid wäre allenfalls das einzige, was mich noch freuen würde.
Wenn die Menschen sagen, sie wollen nichts geschenkt haben, so ist es gemeiniglich ein Zeichen, daß sie etwas geschenkt haben wollen.
Es ist keine Kunst, etwas kurz zu sagen, wenn man etwas zu sagen hat.
Sagt, ist noch ein Land außer Deutschland, wo man die Nase eher rümpfen lernt als putzen?
Ist es nicht sonderbar, daß eine wörtliche Übersetzung fast immer eine schlechte ist? Und doch läßt sich alles gut übersetzen. Man sieht hieraus, wie viel es sagen will, eine Sprache ganz verstehen; es heißt, das Volk ganz kennen, das sie spricht.
Heutzutage machen drei Pointen und eine Lüge einen Schriftsteller.
Das Gefühl der Gesundheit erwirbt man durch Krankheit.
Die großen Begebenheiten der Welt werden nicht gemacht, sondern sie finden sich.
Er hustete so hohl, dass man in jedem Laut den doppelten Resonanzboden Brust und Sarg mitzuhören glaubte.
Die englischen Genies gehen vor der Mode her und die deutschen hintendrein.
Ein Buch ist ein Spiegel, wenn ein Affe hineinsieht, so kann kein Apostel herausgucken.
Dass in den Kirchen gepredigt wird, macht deswegen die Blitzableiter auf ihnen nicht unnötig.
Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?
Wie werden einmal unsere Namen hinter den Erfindern des Fliegens und dergleichen vergessen werden?
Bemühe dich, nicht unter deiner Zeit zu sein.
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen.
Wenn man Mitleid fühlt, so fragt man nicht erst andere Leute, ob man es fühlen soll.
Wie geht's, sagte ein Blinder zu einem Lahmen. Wie Sie sehen, antwortete der Lahme.
Die Leute, die den Reim für das wichtigste in der Poesie halten, betrachten die Verse wie Ochsen-Käufer von hinten.
Mäßigkeit setzt Genuss voraus, Enthaltsamkeit nicht. Es gibt daher mehr enthaltsame Menschen als solche, die mäßig sind.
Die feinste Satire ist die, deren Spott mit so wenig Bosheit und so viel Überzeugung verbunden ist, daß er selbst diejenigen zum Lächeln nötigt, die er trifft.
Seine Aussprache war so wie des Demosthenes seine, wenn er das Maul voller Kieselsteine hatte.
Die buntesten Vögel singen am schlechtesten. Das gilt auch bei den Menschen.
Es gibt Leute, die können alles glauben, was sie wollen; das sind glückliche Geschöpfe.
Bei manchem Werk eines berühmten Mannes möchte ich lieber lesen, was er weggestrichen hat, als was er hat stehen lassen.
Es kann nicht alles ganz richtig sein in der Welt weil die Menschen noch mit Betrügereien regiert werden müssen.
Die Sanduhren erinnern nicht bloß an die schnelle Flucht der Zeit, sondern auch zugleich an den Staub, in welchen wir einst verfallen werden.
Es erfordert außerordentlich viel Talent, einem vernünftigen Manne etwas Neues und Wichtiges so leicht vorzutragen, daß er sich freut, es jetzt zu wissen.
Er schliff immer an sich und wurde am Ende stumpf, ehe er scharf war.
Habe keine zu künstliche Idee vom Menschen, sondern urteile natürlich von ihm, halt ihn weder für zu gut noch zu böse.
Vergnügen an Veränderungen ist dem Menschen bleibend eigen.
Im Deutschen reimt sich Geld auf Welt: es ist kaum möglich, daß es einen vernünftigeren Reim gebe.
Aus der Weisheit Gottes manche Sachen schließen zu wollen, ist nicht viel besser, als es aus seinem eignen Verstand zu tun.
Gerade das Gegenteil tun heißt auch nachahmen, es heißt nämlich das Gegenteil nachahmen.
Es gibt manche Leute, die nicht eher hören, bis man ihnen die Ohren abschneidet.
Wovon das Herz nicht voll ist, davon geht der Mund über, habe ich öfters wahr gefunden, als den entgegengesetzten Satz.
Wo damals die Grenzen der Wissenschaft waren, da ist jetzt die Mitte.
Ein gutes Gedächtnis ist eine gute Gabe Gottes, Vergessenkönnen ist oft noch eine bessere Gabe Gottes.
So angenehm die Musik dem Ohre ist, wenn es sie hört, so unangenehm ist sie ihm oft, wenn man ihm davon vorspricht.
Ich bin überzeugt, man liebt sich nicht bloß in andern, sondern hasst sich auch in andern.
Dass die Philosophie eine Frau ist, merkt man daran, dass sie gewöhnlich an den Haaren herbeigezogen ist.
Es gibt Leute, die gut zahlen, die schlecht zahlen, Leute, die prompt zahlen, die nie zahlen, Leute, die schleppend zahlen, die bar zahlen, abzahlen, draufzahlen, heimzahlen - nur Leute, die gern zahlen, die gibt es nicht.
Wahrhaftigkeit ist die größte List.
Er redete oft an Orten sehr frei, wo jedermann eine heilige Miene annahm, dafür predigte er aber die Tugend wiederum an Orten, wo sie sonst kein Mensch predigte.
Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht.
Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll.
Widerwärtigkeiten sind Pillen, die man schlucken muss und nicht kauen.
Das Mädchen ist ganz gut, man muß nur einen andern Rahmen drum machen lassen.
Es sollte uns nachdenklich machen, daß im Deutschen einen anführen soviel heißt wie einen betrügen.
Viele Spötter meinen, reich an Geist zu sein, und sind nur arm an Takt.
Die Fliege, die nicht geklappt sein will, setzt sich am sichersten auf die Klappe selbst.
Ein Grab ist doch immer die beste Befestigung wider die Stürme des Schicksals.
Man sollte nie so viel zu tun haben, dass man zum Nachdenken keine Zeit mehr hat.
Wer sich selbst recht kennt, kann sehr bald alle anderen Menschen kennenlernen.
Aus einer Menge von unordentlichen Strichen bildet man sich leicht eine Gegend, aber aus unordentlichen Tönen keine Musik.
Unter die größten Entdeckungen, auf die der menschliche Verstand in den neuesten Zeiten gefallen ist, gehört meiner Meinung nach wohl die Kunst, Bücher zu beurteilen, ohne sie gelesen zu haben.
Ist es nicht sonderbar, daß die Menschen so gerne für die Religion fechten und so ungerne nach ihren Vorschriften leben?
Der gemeine Mann hält bei seinem Kirchengehen und Bibellesen die Mittel für Zweck.
Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.
Man will wissen, dass im ganzen Lande seit 500 Jahren niemand vor Freude gestorben wäre.
Ein großes Licht war der Mann eben nicht, aber ein großer bequemer Leuchter. Er handelte mit anderer Leute Meinungen.
Alles ist sich gleich, ein jeder Teil repräsentiert das Ganze. Ich habe zuweilen mein ganzes Leben in einer Stunde gesehen.
Es gibt Leute, die glauben, alles wäre vernünftig, was man mit einem ernsthaften Gesicht tut.
Wenn die Fische stumm sind, so sind dafür ihre Verkäuferinnen desto betredter.
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen.
Der Mann hatte so viel Verstand, dass er fast zu nichts mehr in der Welt zu gebrauchen war.
Man führt gegen den Wein nur die bösen Taten an, zu denen er verleitet, allein er verleitet auch zu hundert guten, die nicht so bekannt werden.
Der Mensch kommt unter allen Tieren in der Welt dem Affen am nächsten.
Er hatte gar keinen Charakter, sondern wenn er einen haben wollte, mußte er immer erst einen annehmen.
Ordnung führt zu allen Tugenden. Was aber führt zur Ordnung?
Nichts kann mehr zu einer Seelenruhe beitragen, als wenn man gar keine Meinung hat.
Experimentalpolitik: die Französische Revolution.
Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung.
Er war ein solcher aufmerksamer Grübler, ein Sandkorn sah er immer eher als ein Haus.
Liebe: ein Handel, wobei beide Parteien gewinnen.
Man muß nie den Menschen nach dem beurteilen, was er geschrieben hat, sondern nach dem, was er in Gesellschaft von Männern, die ihm gewachsen sind, spricht.
Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher mehr oder weniger befällt.
Wir irren allesamt, nur jeder irrt anders.