Es ist unmöglich, den Augenblick zu leben. Man steht immer mit einem Bein in der Vergangenheit, mit dem anderen in der Zukunft.
Für einen Vater, dessen Kind stirbt, stirbt die Zukunft. Für ein Kind, dessen Eltern sterben, stirbt die Vergangenheit.
Der Dummkopf beschäftigt sich mit der Vergangenheit, der Narr mit der Zukunft, der Weise aber mit der Gegenwart.
Es ist schlimm genug, die Vergangenheit zu kennen. Es wäre noch schrecklicher, auch die Zukunft zu wissen.
Wer von der Vergangenheit in die Gegenwart schaut, betrachtet diejenigen, die von der Gegenwart in die Zukunft schauen, immer als Aussteiger.
Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.
Was wir Gegenwart nennen, ist bloß der Zusammenprall von Gewesenem und Bevorstehendem - ein winziges Teil Sein, das sofort in die Elemente Vergangenheit und Zukunft zerfällt.
Was die Menschen Zivilisation nennen, ist der Zustand gegenwärtiger Sitten; was sie Barbarei nennen, das sind die Sitten der Vergangenheit.
Auch die beunruhigendste Gegenwart wird bald Vergangenheit, das ist immerhin tröstlich.
Die Ehrfurcht vor der Vergangenheit und die Verantwortung gegenüber der Zukunft geben fürs Leben die richtige Haltung.
Was immer sich über die Vergangenheit sagen läßt: Wir wollen nicht zurückblicken wie Lots Weib, sondern nach vorne schauen.
Alt ist man dann, wenn man an der Vergangenheit mehr Freude als an der Zukunft hat.
Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.
Erfolg ist ein großartiges Deodorant. Es entfernt alle Gerüche der Vergangenheit.
Manchmal kann man die Vergangenheit mit den Sinnen festhalten: Die eine riecht nach wohltuender Erinnerung, die andere stinkt zum Himmel.
Zukunft ist etwas, das die meisten Menschen erst lieben, wenn es Vergangenheit geworden ist.
Bildung muß eines der vielen Mittel zur geistigen Entwicklung sein, aber wir hatten in der Vergangenheit wahre Geistesriesen, die keinerlei Bildung besaßen.
Zukunft ist die Zeit, in der man die ganze Vergangenheit kennen wird. Solange man die Vergangenheit nur teilweise kennt, lebt man in der Gegenwart.
Frauen mit Vergangenheit und Männer mit Zukunft ergeben eine fast ideale Mischung.
An der Vergangenheit festzuhalten ist gefährlich. Man muss einfach weitermachen.
Der Unterschied zwischen Gott und den Historikern besteht hauptsächlich darin, dass Gott die Vergangenheit nicht mehr ändern kann.
Der Unterschied zwischen einem Heiligen und einem Sünder ist, daß der Heilige eine Vergangenheit und der Sünder eine Zukunft hat.
Wir befinden uns auf dem Weg von einer Welt der Spezialisten, die bald der Vergangenheit angehören wird, in eine der Generalisten, der Allround-Angestellten, die sich jeder neu entstehenden Situation umgehend anzupassen vermögen.
Man muß die Zukunft im Sinn haben und die Vergangenheit in den Akten.
Den Augenblick immer als den höchsten Brennpunkt der Existenz, auf den die ganze Vergangenheit nur vorbereitete, ansehen und genießen, das würde Leben heißen!
Ein alter Mann: ein Kind mit Vergangenheit.
Wir werden nicht durch die Erinnerung an unsere Vergangenheit weise, sondern durch die Verantwortung für unsere Zukunft.
Das einzige, was an der Vergangenheit wirklich wichtig für uns ist, bleibt die Erkenntnis, in wie viele Irrtümer man als Zeitgenosse verstrickt sein kann.
Dreifach ist der Schritt der Zeit: Zögernd kommt die Zukunft hergezogen, pfeilschnell ist das Jetzt verflogen, ewig still steht die Vergangenheit.
Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.
Umweltpolitik heißt heute Bekämpfung des Menschen im Sinne der Natur.
Die Menschen sind in der guten alten Zeit vor lauter Glück mit 30 Jahren gestorben, während sie heute in den westlichen Industrieländern aus Verärgerung über 70 Jahre alt werden.
Man muß ja froh sein, wenn bloß einer schwätzt und nicht mehrere gleichzeitig, obwohl, wenn mehrere gleichzeitig reden, das in einer Gesellschaft, in der ohnehin niemand zuhört, Zeit spart.
Die einen fahren in die Stadt und suchen einen Parkplatz, die anderen fahren raus, weil sie keinen gefunden haben. Das nennt man Stadtbelebung.
Provinz ist keine Landschaft, sondern ein Zustand.
Die Verhältnisse sind dort am besten geordnet, wo die Journalisten alles schreiben können, was sie wollen, und wo die Politiker nicht alles machen, was die Journalisten schreiben.
Man kann sich als Chef dümmer stellen, als man ist - und viele tun dies mit großem Erfolg -, aber nicht klüger. Das merken die anderen nämlich, und sie freuen sich darüber, daß der Chef so ein Rindvieh ist.
Schauen Sie sich die Kandidaten gut an, und wenn Ihnen keiner so recht gefällt, dann wählen Sie mich!
Das Fernsehen steht im Dienst der Gleichheit. Wir alle hören und sehen immer das gleiche.
Man muß beim Fortschritt immer fragen: Wo willst du hin?
Die Summe der Einzelinteressen ergibt nicht das Gemeinwohl, sondern Chaos.
Neulich habe ich gelesen, daß ein Schwabe sogar mit einer Spätzlemaschine erschlagen wurde. Ein schwäbischer Tod.
Ist der Weg auch falsch und steinig, Hauptsach' ist, wir sind uns einig.
Man kann auch schnell denken, ohne schlecht zu denken.
Manche Reden halte ich sehr gerne. Sonst würde ich sie auch nicht halten.
Meinungsfreiheit bedeutet auch das Recht, seine Meinung für sich behalten zu dürfen.
Der Mensch kommt nicht umhin, sein ganzes Leben lang ein Irrender zu sein. Er hat aber die Chance, sich zu einem immer weniger Irrenden zu entwickeln.
Früher mußte man noch richtig etwas machen, um in die Zeitung zu kommen. Heute braucht man bloß noch etwas zu sagen.
Ich habe nichts gegen Luftschlösser. Aber man sollte in Luftschlösser nicht auch noch mit seinem ganzen Hausrat einziehen wollen. Das geht schief.
Für die Politik kommt es darauf an, die Grenzen des Möglichen sichtbar und anschaulich zu machen und nicht mehr der Versuchung zu erliegen, die Grenzen des Möglichen als nicht vorhanden zu bezeichnen.
Wir Politiker reden dem Bürger zu oft nach dem Mund und nicht nach dem Kopf.
Wäre die deutsche Politik ein Auto, ich fürchte, sie käme schon seit Jahren nicht mehr durch den TÜV.
Wir werden wieder lernen müssen, daß, wer ernten will, auch säen muß. Statt dessen neigen wir dazu, das Saatgut zu verbrauchen.
Wer innerlich nicht frei ist, der hat auch keine Freizeit.
In unserer lärmenden Welt wird, wer leise spricht, nicht gehört.
Der Schwabe tut gerne so, als ob er arm sei. Aber er ist beleidigt, wenn andere ihm das glauben.
Das wichtigste Mittel, um den richtigen Weg zu finden, ist, die falschen zu vermeiden.
Wenn man Geld nicht ausgibt, was man nicht hat, nennt man das Realismus.
Wer einen Pullover strickt, dient der Gesundheit mehr als derjenige, der gegen Rheumatismus demonstriert.