Amerika, du hast es besser als unser Kontinent, der alte. Hast keine verfallenen Schlösser und keine Basalte. Dich stört nicht im Innern, Zu lebendiger Zeit, Unnützes Erinnern Und vergeblicher Streit.
Manchmal erkennt man den Wert eines Augenblicks erst dann, wenn er zur Erinnerung wird.
Die Sanduhren erinnern nicht bloß an die schnelle Flucht der Zeit, sondern auch zugleich an den Staub, in welchen wir einst verfallen werden.
Eine Sammlung von Anekdoten und Maximen ist für den Weltmann der größte Schatz, wenn er die ersten an schicklichen Orten ins Gespräch einzustreuen, der letzten im treffenden Falle sich zu erinnern weiß.
Auf einem Wandkalenderblatt ein Leu sich abgebildet hat. Er blickt dich an, bewegt und still, den ganzen 17. April. Wodurch er zu erinnern liebt, daß es ihn immerhin noch gibt.
Ohne die Erinnerung können wir unsere Demokratie nicht retten.
Am liebsten erinnern sich die Frauen an die Männer, mit denen sie lachen konnten.
Vergessen können ist das Geheimnis ewiger Jugend. Wir werden alt durch Erinnerung.
Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.
Die Vergesslichkeit des Menschen ist etwas anderes als die Neigung mancher Politiker, sich nicht erinnern zu können.
Das wundervolle Gestern: das gewöhnliche Heute in der Erinnerung von morgen.
Manchmal kann man die Vergangenheit mit den Sinnen festhalten: Die eine riecht nach wohltuender Erinnerung, die andere stinkt zum Himmel.
Frauen sind immer erstaunt, was Männer alles vergessen. Männer sind erstaunt, woran Frauen sich erinnern.
Sich wahrheitsgemäß zu erinnern tut oft weh.
Der Witz ist ein Dopingmittel für unsere Erinnerung.
Indem du die Gegenwart gewahr wirst, ist sie schon vorüber; das Bewusstsein des Genusses liegt immer in der Erinnerung.
Erinnere dich der Vergessenen — eine Welt geht dir auf.
Ich erinnere mich an Jugend und an das Gefühl, das niemals wiederkehren wird - das Gefühl, daß mein Leben ewig währen könnte, dauerhafter als das Meer, die Erde und alle Menschen.
Altern ist ein hochinteressanter Vorgang: Man denkt und denkt und denkt - plötzlich kann man sich an nichts mehr erinnern.
Humor ist schön, aber wenn eine Geschichte "Herz" hat, neigt das Publikum dazu sich länger an sie zu erinnern.
Angenehm ist am Gegenwärtigen die Tätigkeit, am Künftigen die Hoffnung und am Vergangenen die Erinnerung. Am angenehmsten und in gleichem Maße liebenswert ist das Tätigsein.
Wir werden nicht durch die Erinnerung an unsere Vergangenheit weise, sondern durch die Verantwortung für unsere Zukunft.
Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
Die Frauen verlangen Unmögliches: Man soll ihr Alter vergessen, aber sich immer an ihren Geburtstag erinnern.
Vorsicht und Mißtrauen sind gute Dinge, nur sind auch ihnen gegenüber Vorsicht und Mißtrauen nötig.
Über jedem guten Buch muß das Gesicht des Lesers von Zeit zu Zeit hell werden.
Genau betrachtet, ist alles Gespräch nur Selbstgespräch.
Einander kennenlernen, heißt lernen, wie fremd man einander ist.
Der österreichische Dialekt ist darum so hübsch, weil die Rede beständig zwischen Sichgehenlassen und Sichzusammennehmen hin und her spielt. Er gestattet damit einen durch nichts andres ersetzbaren Reichtum der Stimmungswiedergabe.
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.
Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht.
Es gibt nichts Hemmenderes als Gemeinplätze und Redensarten. Jede Redensart ist die Fratze eigener Gedanken, ein "Mitesser" im Zellengewebe des Denkers.
Alles, was man mit Liebe betrachtet, ist schön.
Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet. Je mehr jemand die Welt liebt, desto schöner wird er sie finden.
Wenn der moderne Mensch die Tiere, deren er sich als Nahrung bedient, selbst töten müsste, würde die Anzahl der Pflanzenesser ins Ungemessene steigen.
Die beste Erziehungsmethode für ein Kind ist, ihm eine gute Mutter zu verschaffen.
Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Machen wir uns von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein.
Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.
Jede Schöpfung ist ein Wagnis.
Jeden Tag seines Lebens eine feine, kleine Bemerkung einzufangen – wäre schon genug für ein ganzes Leben.
Wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben.
Gedanken wollen oft - wie Kinder und Hunde -, dass man mit ihnen im Freien spazieren geht.
In dem Maße, wie der Wille und die Fähigkeit zur Selbstkritik steigen, hebt sich auch das Niveau der Kritik an anderen.
Mancher Gedanke fällt um wie ein Leichnam, wenn er mit dem Leben konfrontiert wird.
Nirgends kann das Leben so roh wirken wie konfrontiert mit edler Musik.
Die meisten wissen gar nicht, was sie für ein Tempo haben könnten, wenn sie sich nur einmal den Schlaf aus den Augen rieben.
Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann.
Wie ist jede - aber auch jede - Sprache schön, wenn in ihr nicht nur geschwätzt, sondern gesagt wird!
Nur wer den Menschen liebt, wird ihn verstehen. Wer ihn verachtet, ihn nicht einmal sehen.
Weh dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt.
Eine Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist.
Ich habe heute ein paar Blumen nicht gepflückt, um dir ihr Leben zu schenken.
Beim Menschen ist kein Ding unmöglich, im Schlimmen wie im Guten.